Trial
Die einzelnen "Stationen" des Parcours - beschrieben für die offene Klasse (Klasse III)
Der Outrun
Hinauslaufen zum Einholen der Schafe
Der Schäfer (Hundeführer) stellt sich mit seinem Hund an den dafür bestimmten Pfosten und wartet auf die Freigabe der Schafe am anderen Ende des Parcours.
Sind die Schafe fertig zur Freigabe, schickt er seinen Hund rechts oder links im großen Bogen hinaus bis hinter die Schafe. Dort verhält der Hund in gutem Abstand zu den Tieren, ohne sie zu beunruhigen, und wartet auf das nächste Kommando.
Der Outrun des Hundes soll möglichst weit sein, um gut hinter die Schafe zu kommen, ohne sie aufzuregen. Der Hund soll den Schafen aber die Möglichkeit nehmen, zum Pferch zurück zu laufen, in welchem sich der Rest der Herde befindet.
Punkte werden abgezogen, wenn der Hund zu eng um die Schafe herum oder aber geradewegs auf sie zuläuft, und auch, wenn der Bogen zu weit gelaufen wird. Beginnt der Hund seinen Hinauslauf auf der linken Seite, kreuzt dann vor den Schafen auf die rechte Seite, gilt auch das als schwerer Fehler. Der perfekte Outrun bedarf nur eines Kommandos. Wird der Hund durch zusätzliche Befehle dirigiert, werden Punkte abgezogen. Das Gleiche gilt auch für ein zu frühes Anvisieren der Schafe und Anhalten des Hundes. Ein Weiterlaufen an den Schafen vorbei und ein mehrfaches Zurückbefehlen bedeuten ebenfalls Punktabzüge.
Der Lift
das Aufnehmen und ln-Bewegung-Setzen der Schafe
Ist der Hund in gutem Abstand direkt hinter den Schafen angekommen,verhält er dort stehend oder liegend und läßt die Schafe seine Gegenwart wahrnehmen. Dann geht der Hund unbeirrt und in gleichmäßig ruhigem Tempo auf die Schafe zu, damit sie sich langsam in möglichst gerader Linie über den Parcours zum Schäfer hin bewegen. Diese Aufgabe ist sehr wichtig. Der ganze Lauf kann durch zu rasches Annähern des Hundes an die Schafe verdorben werden. Schafe sind sehr feinfühlige Tiere und sie sehen ihre einzige Rettung vor Gefahr in der Flucht. Ein langsamer, zögernder, oder auch ein zu abrupter Lift, zu viele Aufforderungen, die Schafe in Bewegung zu setzen, werden vom Richter abgewertet.
Der Fetch
das Holen der Schafe zum Schäfer
Der Hund soll die Schafe auf einer möglichst geraden Linie durch das Einholtor (Fetchgate) zum Schäfer bringen. Jede Abweichung von der geraden Linie beim Holen, jedes abtrünnige Schaf, das den Durchgang durch das Einholtor verpaßt, bedeutet Punktverluste. Je weiter die Schafe bei dieser Aufgabe von der erwünschten geraden und schmalen Linie abweichen, um so größer wird der Verlust der Punkte. Hat der Hund die Schafe zum Schäfer gebracht, muß er sie möglichst geschlossen um den Schäfer herumtreiben. Ein zu weites, wie auch ein zu enges Herumtreiben, das die Schafe vor den Schäfer in den Parcours laufen läßt, ist nicht Ziel der Aufgabe.
Der Drive
das Treiben vom Schäfer weg
Der Hund soll die Schafe vom Schäfer weg zum ersten Treibtor (Drivegate), durch dieses hindurch, quer über den Parcours durch das zweite Treibtor und zurück zum Trennungsring treiben. Wie beim Holen, so wird auch beim Weg- und Quertreiben über120 m bis durch jedes Tor eine gerade Linie und jeweils direkt dahinter eine knappe, saubere Wendung gewünscht. Eine gerade Linie soll auch vom zweiten Treibtor zurück in Richtung Schäferund zum Sortierring gewahrt bleiben. Punkte gehen bei Fehlern, ähnlich wie beim "Fetch", dem Holen der Schafe, verloren.
Der Shed
das Trennen der Schafe in 2 Gruppen
Die Schafe werden vom letzten Treibtor geradewegs zum markierten Trennungsring (Shedding ring) getrieben. Der Schäfer darfjetzt seinen Platz am Pfosten verlassen und muß mit Hilfe des Hundes eine vorher festgelegte Anzahl Schafe abtrennen. Durch vorsichtigen Druck wird eine Lücke geschaffen. Hund und Handler (Hundeführer) stehen sich dabei an zwei Seitender Schafgruppe genau gegenüber. Dann ruft der Handler den Hund in die Lücke hinein. Mit einem Schritt in die Richtung der gewünschten Gruppe signalisiert er dem Hund, welche Gruppe er jetzt treiben soll. Der Hund kontrolliert die abgetrennten Schafe. Damit beweist er seine Fähigkeit, einzelne Tiere von der Herde wegzunehmen und fortzutreiben, wenn das bei der täglichen Arbeit oder in einem Notfall notwendig werden sollte. Das Trennen geschieht innerhalb des Ringes. Bewegen sich die Tiere während des Trennvorganges außerhalb des Ringes, gehen Punkte verloren.
Erst, wenn der Trennvorgang vorbei ist, können auch die zurückgelassenen Schafe den Ring verlassen. Punkte werden abgezogen:
wenn der Schäfer die Trennung mehr oder weniger alleine vollzieht
wenn er eine gute Gelegenheit zum Trennen verpaßt
wenn der Hund das Kommando, für den Trennvorgang zwischen die Schafe zu kommen, nicht befolgt, oder,
wenn er die abgetrennten Schafe nicht kontrollieren kann.
Nach dem Trennen soll der Hund die Schafe wieder im Ring versammeln und innerhalb des Ringes halten, bis der Schäfer zum Pferch gegangen ist und ein weiteres Kommando gegeben hat.
Der Pen
das Einpferchen
Sobald der Schäfer den am Pferchtor (Pen) befestigten zwei Meter langen Strick in die Hand genommen hat, darf er ihn bis zum Abschluß des Einpferchens nicht mehr loslassen. Er öffnet das Tor und gibt dem Hund den Befehl, die Schafe zum Pferch zu treiben. Beim Einpferchen soll der Hund die Arbeit leisten, doch der Schäfer darf ihm dabei assistieren, ohne die Schafe zu berühren. Das Tor wird nach dem Einpferchen geschlossen und damit ist der Lauf beendet.